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A true stork story

Durch einen Storch zu Gott gefunden

Fragt man danach, wie wir zum Glauben kommen können, da nennt die Bibel uns in Römer 10,17 ein allgemeines Prinzip: „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“ Viele Leserinnen und Leser könnten davon berichten, wie es bei ihnen einmal mit dem Glauben angefangen hat. Dabei würden wir bei genau der obigen Methode eine große Häufung vorfinden. Auch uns erreichte bei irgendeiner Gelegenheit das Wort Gottes – wie z. B durch Weitergabe von den Eltern, durch Freunde, in einem Gottesdienst oder in einer evangelistischen Veranstaltung. Weil Gott in seinem Handeln durch nichts eingeschränkt ist, kann es auch ganz anders geschehen, und das soll beispielhaft anhand der folgenden Geschichte gezeigt werden [B3]:

Ich (Frida Busch) würde diese wahre Geschichte für erfunden halten, wenn ich sie nicht selbst miterlebt hätte.

Es war zur Zeit des Ersten Weltkrieges, da sah man auf einem Bauernhof im Sam­land (nördliches Ostpreußen) oft einen Storch in gravitätischer Haltung herumspazie­ren. Er wurde von der ganzen Familie geliebt und gepflegt. Es hatte eine ganz be­sondere Bewandtnis mit diesem Freund des Hauses. Einst hatte ihn der Sohn des Bauern, damals ein etwa sechzehnjähriger Junge, hilflos hüpfend und flatternd auf einer Wiese gefunden. Es war nicht schwer gewe­sen, ihn einzufangen und ihn vorsichtig nach Hause zu tragen.

Der Storch erholte sich gut bei der liebevollen Pflege, aber die weite Reise in den Süden mit seinen Brüdern und Schwestern konnte er noch nicht mitmachen. Der ostpreußische Winter im warmen Stall bekam ihm sehr gut. Den nächsten Sommer verlebte er teils auf dem Hof, teils mit seinen Artgenossen. Im herannahenden Herbst zog er diesmal mit in den Süden. Würde er im nächsten Frühjahr wohl wieder hier her kommen? Ja, er kam wieder! Er baute – wie selbstverständlich – sein Nest auf dem Scheunendach des Hofes und verschmähte auch nicht die extra guten Happen, die man ihm und seiner Familie spendete.

Im Herbst zog er wieder gen Süden. Sein damaliger Lebensretter aber musste in den Krieg (Erster Weltkrieg). Er geriet in französische Gefangenschaft und wurde nach Afrika in die Kolonie geschickt. Dort musste er auf dem Feld arbeiten. Oft quälte ihn das Heimweh, besonders wenn er Störche nordwärts ziehen sah. „Grüßt mir die Heimat, grüßt mir die Eltern“, rief er ihnen nach.

Da geschah etwas Merkwürdiges. Ein schöner großer Storch verließ die Flugbahn mit den anderen, flog tiefer und tiefer, umkreiste den Gefangenen, ließ sich nieder und kam aufgeregt mit den Flügeln schlagend auf ihn zu. Da erkannte der junge Bur­sche ihn – das war sein Storch. Am liebsten hätte er ihn umarmt, aber er fürchtete, ihn damit zu erschre­cken. Jedoch der Storch kam vertraulich nah zu ihm, ja, er ließ sich ruhig von ihm streicheln.

Dem Gefangenen kamen die Tränen. Plötzlich packte ihn ein Gedanke. Hatte er nicht ein Stückchen Papier in der Tasche und einen Bleistift? Schnell schrieb er auf den Papierfetzen: “Ich lebe!“ Und setzte seine Anschrift dazu. Während er den Storch noch einmal streichelte, schob er das Stückchen Papier tief und fest zwischen die Flügelfedern und konnte es auch um eine Feder herumwickeln. Würden die Federn das Papier halten? Viele, viele Tage?

Sie haben es wirklich festgehalten. Bei seiner Ankunft auf dem Hof mar­schierte der Storch so auffallend nah an den Eltern des jungen Mannes vorbei, wieder und immer wieder, bis sie das Papier entdeckten und ihn davon befreiten. Sprachlos lasen sie, was der Sohn geschrieben hatte.

“Er lebt! Unser Junge lebt“. Ein Jahr lang hatten sie keine Nachricht von ihm gehabt. Nun fuhr der Vater sogleich zur nächsten Militärbehörde. Der Sohn wurde gegen ei­nen französischen Gefangenen ausgetauscht.

Diese schöne Geschichte ist für mich nur verständlich durch das Handeln Gottes. Dass dem Storch ein Unglück widerfuhr, gehörte zur weisen Vorausplanung Gottes, damit dieser Storch den Eltern des jungen Mannes späterhin die wichtige Botschaft überbringen konnte, dass ihr Sohn in dem schrecklichen Ersten Weltkrieg überlebt hatte.

Noch etwas anderes Bedeutsames muss erwähnt werden. Die Eltern waren sehr gläubige Leute, aber ihr Sohn Fritz wollte von Gott und vom Glauben nichts wissen. Durch dieses besondere Erlebnis mit dem Storch fand Fritz noch in Afrika zum lebendigen Glauben. Der Bauernhof lag in Medenau und hatte am 7. Mai 1939 eine Einwohnerzahl von 1202.

Straßenpartie des Dorfes Medenau im Samland (Nord-Orstpreußen) mit Blick auf die evangelische Kirche

Bild: Straßenpartie des Dorfes Medenau im Samland (Nord-Orstpreußen) mit Blick auf die evangelische Kirche

Diese außergewöhnliche Geschichte ist es wert, hier festgehalten zu werden. Sie bestätigt wieder einmal: „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Luk 1,37). Er ist der Herr über alle Dinge und damit auch über seine Schöpfung.

Ein anderes augenfälliges Beispiel, wie Gott seine Kreatur einsetzt, um Menschen zu helfen, finden wir in 1. Könige 17,4-6. Elia wurde im Auftrag Gottes von Raben versorgt: „Und du (Elia) sollst aus dem Bach (Krit) trinken, und ich (Gott) habe den Raben geboten, dass sie dich dort versor­gen sollen. Er aber ging hin und tat nach dem Wort des Herrn und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.“